Medientisch Museum Bad Salzdetfurth
Feierlich eröffnet 1987
Die Wiedereröffnung des Museums in der Saline 2021
Fehlende Voraussetzungen für Brandschutz und Barrierefreiheit im alten Museumsgebäude am St. Georgsplatz machten einen Umzug in ein anderes Gebäude erforderlich.

Das Museum am St. Georgsplatz
Seit Mitte der 1980er-Jahre begannen die Mitglieder des Bergmannsvereins Glück Auf e. V. Bad Salzdetfurth Gegenstände und Erinnerungsstücke für ein Museum zum Kalibergbau zu sammeln. Sie eröffneten am 9. Mai 1987 mit der Unterstützung des Salzdetfurther Kaliwerks und der Stadtvertreter ein „Kali-Bergbau-Museum“ unter der Leitung von Obersteiger Ernst Mundel. Es befand sich im Erdgeschoss des alten Rathausgebäudes gegenüber der St. Georgskirche. In den nächsten 28 Jahren wuchs das Museum dank ehrenamtlicher Arbeit und neu hinzukommender Exponate: Alle drei Stockwerke und die Kellerräume des Gebäudes wurden als Ausstellungsflächen und Werkstätten genutzt.
Fehlende Voraussetzungen für einen ausreichenden Brandschutz führten 2015 zur Schließung des Museums, das zu diesem Zeitpunkt den opulenten Namen „Stadthistorisches Sole-, Salz- und Kali-Bergbaumuseum“ trug.
Abbildung 1: Rechtes Dachgeschoss im alten Museum am St. Georgsplatz mit der Bibliothek, Bildern der Bergwerksdirektoren und Zeichnungen der Künstlerin Gerda Becker (Fotografie 2017)
Eine beeindruckende Sammlung
Das Museum erwarb mehrere Sammlungen und zahlreiche Einzelstücke zum Kalibergbau, zur Stadtgeschichte, Mineralogie und Speisesalzproduktion. Dazu zählen Objekte aus der Bad Salzdetfurther Heimatstube wie zum Beispiel seltene historische Fahnen aus dem 19. Jahrhundert. Sie befinden sich in den großen Schüben unterm Werktisch des Museums und können unter Aufsicht angesehen werden. Ein besonderer Schatz sind die 59 originalen Zeichnungen der Künstlerin Gerda Becker von Bad Salzdetfurth aus dem Jahr 1935. Eine mehrere Hundert Stücke umfassende Mineralien- und Erzsammlung des Bergingenieurs Helmut Hinke konnte 2001 erworben werden.
Die meisten Exponate kommen allerdings aus dem 1992 geschlossenen Kalibergwerk in Bad Salzdetfurth. Bei der Auswahl ging es darum, ein möglichst umfassendes Bild von der Arbeit unter Tage anhand von repräsentativen Exponaten zeichnen zu können: Es werden Transportmittel, Messinstrumente aus dem Markscheideweisen, Beleuchtungsgeräte, Grubenwehr, Signalanlagen, Bohrgeräte und vieles andere mehr gezeigt.
Abbildung 2: Mineralien- und Erzsammlung von Helmut Hinke im ersten Obergeschoss des alten Museums am St. Georgsplatz; hier bei einer Führung (Fotografie 2017)


Die Wiedereröffnung des Museums in der Saline 2021
Nach der Schließung des alten Museums wegen Brandschutzmängeln im Jahr 2015 suchten die ehrenamtlichen Mitarbeiter zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt nach einem neuen Haus. Die ehemalige Saline am Kurpark der Stadt war schon in den Jahren der Museumsgründung in die engere Auswahl gefallen. Im Jahr 2017 erwarb die Kreiswohnbaugesellschaft Hildesheim das lange Zeit brachliegende Industriegebäude und verwandelte es in ein Mehrgenerationenhaus. Für das Museum mietete die Stadt Bad Salzdetfurth das rechte Erdgeschoss mit einer Ausstellungsfläche von 325 m² und einer Freifläche von 220 m² an. Neben der Saline wurde eine Kalthalle als Museumsmagazin neu errichtet. Die Planungen für Neukonzeption, Umzug und Aufbau der Dauerausstellung begannen 2017 und wurden mit der Eröffnung des Museums am 20. Juni 2021 abgeschlossen. Noch im Jahr 2020 erhielt das Museum seinen gegenwärtigen Namen: „Bergbau- und Salzmuseum in der Saline“
Abbildung 3: Eröffnung des Salz- und Bergbaumuseums durch den Bad Salzdetfurther Bürgermeister Björn Gryschka (Fotografie 2021
Galerie: Mario Müller und Jan Schönfelder: Das Bergbau- und Salzmuseum in der Saline Bad Salzdetfurth. Begleitband zur Neueröffnung der Dauerausstellung am 20. Juni 2021. Mit Beiträgen von Karl Grumbrecht, Fredy Köster, Johann Ludyga und Werner Oschlies (Hildesheim: Universitätsverlag Hildesheim, 2021)
Nicht nur ein Museum
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museums vom Bergmannsverein Glück Auf e. V. Bad Salzdetfurth hatten es sich in den 1980er-Jahren zur Aufgabe gemacht, das Wissen um die ehemalige Salzproduktion und den Kalibergbau in ihrer Stadt lebendig zu halten. Das Sammeln und Ausstellen von Objekten im Museum stand im Mittelpunkt. Als nach der Einstellung der Kalisalzförderung 1992 in Bad Salzdetfurth die vielen Hinweise auf den ehemaligen Bergbau nach und nach verschwanden, sorgte der Bergmannsverein für das Aufstellen von Seilscheiben, Förderwagen und anderen großen Exponaten auf Freiflächen im Stadtgebiet. Gemeinsam mit der Stadt unterstützen sie bis heute den Erhalt von historischen Denkmalen.
In mehreren Publikationen dokumentieren die Mitarbeiter des Museums und des Bad Salzdetfurther Geschichtsvereins e. V. – der gemeinsam mit der Stadt das Bergbau- und Salzmuseum in der Saline betreibt – die Geschichte der Salzproduktion, der Stadt und des Kalibergbaus. In den letzten Jahren erschienen Veröffentlichungen zum Kalibergwerk, zur Kinder- und Jugendheilanstalt in Bad Salzdetfurth, zum Kurbetrieb und zur neuen Dauerausstellung.
"Das Salz machts..."
In 15 Minuten erfahren Sie hier das Wichtigste über den Bergbau in Bad Salzdetfurth, die Entstehung des Salzes und die Gewinnung über die Jahrhunderte.

„Das Salz machts...“ − ein Film von Jan Schönfelder, 2001, im Auftrag des Museums. Fachliche Beratung: Horst H. Hotze. Sprecher: Stefan Wurz