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Unter Tage in Bad Salzdetfurth

Knapp ein Jahrhundert wurden unter Tage in Bad Salzdetfurth Kalisalze gefördert und im  Fabrikbetrieb über Tage verarbeitet (1899 bis 1992). Vom betriebseigenen Güterbahnhof aus gingen die Produkte entweder in den Handel oder in weiterverarbeitende Betriebe.

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Bild 1 Das Kaliwerk in Bad Salzdetfurth 1901

Bild 2: Der Bau von Schacht 2 mit hölzernem Förderturm im Jahr 1907. In Bad Salzdetfurth gab es drei Schächte, durch die Menschen, Maschinen, Kalisalz und Abraum transportiert wurden.

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Bild 3: Die enormen Lasten in den Schächten wurden mit Förderkörben und starken Drahtseilen bewegt – in späteren Jahren koordiniert über komplexe Apparaturen mit hohem Sicherheitsstandard.

Bild 4: Anfangs wurde das abgebaute Steinsalz mit Loren (auch „Hunte“ genannt) aus den Sohlen abgefördert.

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Bild 5: Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Streckennetz unter Tage größer. Es umfasste rund 200 Kilometer. Es fuhren Züge mit 25-Tonnen-Wagen auf Gleisen …

Bild 6: … und andere Fahrzeuge waren nicht an die Gleisanlagen gebunden. Je weiter sich die Bergleute von den Förderschächten fortbewegten, desto wärmer wurde es. Die Temperaturen betrugen unter Tage zwischen 25 und 45 °C.

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Bild 7: In Bad Salzdetfurth wurde von Beginn an mit Sprengmitteln gearbeitet. Die Fotografie aus der Zeit um 1900 zeigt die Handrehbohrmaschine „Lisbeth“ zur Anfertigung von Sprengbohrlöchern.

Bild 8: Ab 1965 trieben Streckenbohrwagen Meter tiefe Sprenglöcher ins Gestein; gesteuert wurden die Bohrwagen von nur einer Person.

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Bild 9: Während anfangs Sprengsalpeter, Dynamit und Chloratit im Einsatz waren, kam ab 1965 Andex 1 als Sprengmittel zum Einsatz. Sprengfahrzeuge mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1,5 Tonnen fuhren zum Einsatzort und bliesen mit Druckluft den Sprengstoff in die dafür vorbereiteten Bohrlöcher.

Bild 10: In den 1980er-Jahren wurde das Bohren und Sprengen durch Teilschnittmaschinen ersetzt. Mit einem starken Fräskopf arbeitete sich die Maschine Meter für Meter vor. Es entstand das typische geriffelte Streckenprofil, das im Kammernachbau des Museums zu sehen ist.

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Bild 11: In den ersten Jahrzehnten war die Abförderung der Kalisalze aus den Sohlen mühsam. Die großen Brocken wurden in Handarbeit zerlegt und anschließend ebenfalls in Handarbeit verladen.

Bild 12: In den letzten 20 Jahren des Werkbetriebs wurde das Rohmaterial mit großen Frontschaufelladern abtransportiert. Bis zu zwölf Kubikmeter fassten die Schaufeln solcher Fahrzeuge.

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Bild 13: Durch den Abbau des Rohmaterials entstanden unter Tage riesige Kammern: bis zu 100 Metern lang und 20 Metern hoch.

Bild 14: Die Höhe der Kammern nahm ab 1954 noch zu. Über eine bestehende Kammer wurden im „Strossenscheibenbau“ weitere Lagerstrecken angelegt. Von dort aus schossen Strossenbohrwagen das abbauwürdige Kalisalz los, sodass es in die darunterliegende Kammer fiel.

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